Du hast wenig Zeit einen ganzen Artikel zum Regenbogen Fotografieren zu lesen und möchtest gleich wissen:
- Welche Erfahrungen ich neulich beim Regenbogen fotografieren gemacht habe
- Wann du Regenbögen findest
- Wie du beim Regenbogen Fotografieren trotz kurzer Zeit eine gute Perspektive findest
- Wie du scharfe Regenbogenfotos machst
- Ob du einen Regenbogen mit einem Polfilter fotografieren solltest
- Was Regenbogenfarben mit Sportfotografie zu tun haben, oder
- Wo du noch Regenbogenfarben finden kannst
Erfahrungen beim Regenbogen Fotografieren
Ein richtiges Aprilwetter war es an unserem Ausflug nach Conwy im Norden von Wales. Wechselnd Regenschauer und Sonne über den ganzen Tag.
Manchmal gar nicht mal über uns, sondern nur in der Ferne.
Ich ärgere mich nie über solche Regenschauer, sondern freue mich auf den Regenbogen danach.
Wenn du Regenbogen so sehr magst wie ich, dann solltest du bei wechselhaften Wetter rausgehen und nach einem Regenbogen Ausschau halten.
Logischerweise hast du dabei die Sonne im Rücken und den Regen quasi vor der Nase.
Zum Fotografieren ist es natürlich am besten wenn du selbst nicht im Regen stehst. Ansonsten hilft dir ein Regenschirm. (🌂Über der Kamera natürlich 😉.)
Bei unserem Conwy Ausflug habe ich festgestellt, dass sogar ein Wolkenloch in der Ferne ausreicht, um einen Regenbogen zu zaubern.
Die Sonne hinter mir kam dabei nicht vollständig durch die Wolken. Das war auch für mich neu.
Wann findest du einen Regenbogen?
Wechselhaftes Wetter mit Sonne und Regen gleichzeitig am Himmel sind das eine.
Ein Regenbogen ist ein Teil eines Kreises mit 42° um den Sonnengegenpunkt ist. Deshalb ist er nicht zu sehen, wenn die Sonne höher als 42° steht.
Bei uns klettert die Sonne im Sommer schon mal auf 60°. Dann ist der Regenbogen schlicht unter dem Horizont und für dich nicht sichtbar.
Außerdem ist der Regenbogen natürlich um so flacher, je höher die Sonne steht. Dann befindet sich der Sonnengegenpunkt tiefer unter dem Horizont.
Die meisten Regenbögen gibt es eher in den Nachmittagsstunden, aber ich als Morgenmensch habe schon sehr oft einen am Vormittag fotografiert.
Perspektive finden beim Regenbogen Fotografieren
Habe ich mich gefreut, dass das Wetter am nächsten Tag noch genauso wechselhaft war und wieder eine mittelalterliche Burg auf dem Programm stand?
Na klar! Dieses mal bin ich auch nicht mit in die Burg gegangen, um mehr Bewegungsfreiheit für ein gutes Regenbogenfoto zu haben.
Bewegungsfreiheit ist wichtig, damit du in kurzer Zeit eine gute Perspektive findest.
Ich hatte von einem Aussichtspunkt gehört, der gerade jetzt, ca. 14 Uhr perfekt für ein Regenbogenfoto mit Burg lag.
Wenn du, wie ich hier in Harlech, deine Location gerade erreicht hast, wenn der Regenbogen auftaucht, dann ist es wichtig die Kamera schussbereit zu haben.
Hast du schon Standardeinstellungen (z.B. für die Blende, die Belichtungsmessung, den Autofokus und die ISO Einstellung), in die du deine Kamera immer wieder zurückstellst? Dann gibt es kein Rätselraten, was du verstellen musst und was schon stimmt.
Verschiedene Perspektiven suchen und ausprobieren
Bei einem kurzfristigen Wetterereignis, wie einem Regenbogen hast du keine Zeit, um technisch zu perfektionieren.
Vielmehr ist die Devise: Nicht an einer Stelle stehen zu bleiben, sondern verschiedene Perspektiven auszuprobieren.
Es sei denn du hast die Gabe sofort eine ganz tolle Perspektive zu finden. 😉
Mir gelingt das in einer völlig unbekannten Umgebung selten.
Wichtig für ein Landschaftsfoto sind alle 3: Hintergrund, Mittelgrund und Vordergrund. Den Hintergrund kannst du am wenigsten beeinflussen. Da liegt dein Regenbogen der soll drauf aufs Bild.
Im Mittelgrund hast du vielleicht etwas, das die Landschaft noch interessanter macht, z.B. eine Brücke, ein Schloss, Steilküste …
Kannst du dieses Element besser zeigen, indem du dich nach rechts, links bewegst, einen Hang runter läufst oder auf einen Hügel kletterst?
Erst wenn das klar ist, kümmerst du dich um den Vordergrund.
Hier sind die drei Bilder mit unterschiedlicher Perspektive von Harlech Castle.
Von 1. Regenbogen gesehen und Schnappschuss gemacht, über 2. besseren Blick zur Burg bis zu 3. Felsen im Vordergrund als Führungslinie und Gräser zum Verdecken des Ortes hat es nur wenige Augenblicke gedauert.
Wie du scharfe Regenbogenfotos machst
Mit der Weitwinkelbrennweite
Hast du schon mal versucht einen Regenbogen scharf zu bekommen, indem du auf auf den Regenbogen fokussiert hast? Ich wette er ist nicht scharf geworden.
Da er aus Millionen Wassertröpfchen besteht ist das ein Unterfangen, das nicht von Erfolg gekrönt sein wird.
Viel besser ist es die Objekte in deinem Bild oder die ganze Landschaft scharf zu bekommen. Also fokussierst du am besten als würdest du ein ganz normales Landschaftsfoto machen.
D.h. mit einer Weitwinkelbrennweite (niedrige Zahl der Brennweite, Zoom ganz eingefahren) fokussierst du auf den mind. 1,30 m entfernten Vordergrund deines Bildes.
Dann fotografierst du mit einer möglichst weit geschlossenen Blende (kleine Blendenzahl), um die nötige Schärfentiefe zu bekommen. Jetzt ist dein Landschaftsfoto von vorne bis hinten scharf.
Mit Hilfe eines Schärfentieferechners kannst du ganz schnell nachschauen, ob die Schärfentiefe bis unendlich reicht.
Schau mal im Blog-Artikel: FotoApps zum Planen deines besonderen Landschaftsfotos, da habe ich dir PhotoPills und FotoTool empfohlen.
Ein Mindestabstand von 1,30 m und deine förderliche Blende sind eine gute Faustregel, um ein Landschaftsfoto von vorn bis hinten scharf zu bekommen.
Kennst du deine förderliche Blende? Die förderliche Blende ist deine maximal geschlossene Blende, über die du nicht hinaus gehen möchtest, um zu vermeiden, dass du Beugungsunschärfe im Foto siehst.
An einer Vollformatkamera ist das 22, an der APS-C Kamera 16 und an der Kompaktkamera in der Regel 8.
Wenn du keinen Vordergrund in 1,30 m gefunden hast, dann reicht auch ein größerer Fokusabstand und eine Blende unterhalb deiner förderlichen Blende.
Im Bild mit dem doppelten Regenbogen habe ich auf das Signal im Wasser rechts fokussiert. Da es deutlich weiter weg war, reichte mir eine Blende von 11, um alles im Bild scharf zu bekommen.
Wunderst du dich auch darüber, dass es zwischen den Regenbögen beim doppelten Regenbogen dunkel ist? Das nennt sich Alexanders dunkles Band und ist tatsächlich immer im doppelten Regenbogen zu finden.
Mit der Telebrennweite
Du willst mit einem Telebrennweite den Regenbogen viel größer in deinem Bildausschnitt haben? Dann fokussierst du auf die Stelle, wo du hoffst den goldenen Gral zu finden, also direkt dort, wo er auf die Landschaft trifft.
Dadurch ist er maximal scharf und das was du dir als Objekt dort gefunden hast natürlich auch. Hier gibt es mehr zum Teleobjektiv für besondere Landschaftsfotos.
Brauchst du einen Polfilter zum Regenbogen Fotografieren?
Ich habe noch nie einen Regenbogen mit einem Polfilter fotografiert.
Angeblich verstärken Pol- oder auch Skyfilter den Regenbogen, indem sie die das nicht polarisierte Umgebungslicht dämpfen, wenn sie so eingestellt sind, dass der Regenbogen maximal hell ist.
Leider kannst du den Regenbogen oder Teile davon mit einem Polfilter, je nach Einstellung und Richtung, auch komplett auslöschen.
Bevor ich mich intensiv mit Wind, Wolken und Wetter beschäftigt habe, hatte zufällig mal einen drauf.
Auch durch bewusstes Drehen habe ich den Regenbogen nicht so verstärkt bekommen, dass er intensiver aussah als mit meinen Augen.
Deshalb habe ich lieber ganz schnell auf den Polfilter verzichtet und das Foto ohne ihn gemacht.
Oft hätte ich Angst nicht schnell genug zu sein und den Zeitpunkt der intensivsten Farben zu verpassen. Auch nutze ich die Zeit lieber zum Finden einer schöne Perspektive als einen Filter drauf zu schrauben.
Mir hilft die Bildbearbeitung mit Kontrast und Dynamik, um im Nachhinein noch intensivere Farben im Regenbogen herauszuarbeiten.
Regenbogenfarben und Sportfotografie
Wenn du Regenbögen im Schweif von Wellen einfangen willst, dann hat das mehr mit Sport- als mit Landschaftsfotografie zu tun.
Dazu benötigst du:
1. eine Telebrennweite (Ich hatte hier mein Reisezoom (18-200mm an der APS-C Kamera bei 200mm) und
2. kurze Belichtungszeiten, die kannst du entweder manuell einstellen bei automatischer ISO oder in der Zeitautomatik eine genügend hohe ISO einstellen.
3. einen kontinuierlichen Fokus (AF-C) oder im AF-S Modus ein gutes Gefühl für die Wellen. Das gute Gefühl bekommst du, wenn du dir ein paar Minuten Zeit nimmst die Wellen zu beobachten bevor du anfängst zu fotografieren.
Ja ich gebe zu, Regenbogenwellen sind selten.
Meine Regenbogenwellen habe ich an unterschiedlichen Tagen (Februar 2019 und Mai 2020) einmal morgens und einmal abends in der Nähe von Newquay (Cornwall) fotografiert.
Vielleicht sind sie gar nicht so selten, wie viele Menschen behaupten.
Willst du mehr zum Wellen fotografieren wissen, dann schau in meinen Blog-Artikel: Sonne, Wind Und Meer – Die Besten Wellenfotos.
Andere Möglichkeiten einen Regenbogen zu finden
Regenbögen findest du nicht nur am Himmel oder in Wellen am Meer, sondern auch in den Wassertropfen eines Wasserfalls oder eines Springbrunnens, wenn das Licht passt.
Aber auch in einem Wassertropfen auf einer CD oder auf der Haut einer Seifenblase triffst du auf Regenbogenfarben.
Hast du noch mehr Ideen, wo du einen Regenbogen bzw. Regenbogenfarben findest?
Dann schreib sie als Kommentar unter diesen Blog-Artikel. Du kannst gerne auch dein Foto dazu posten.
Wie immer freue ich mich sehr über deinen Kommentar. Gerne kannst du Fragen hier drunter stellen. Dann profitieren auch andere von Frage und Antwort.
Die Kate
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Hallo Kate, bis jetzt habe ich eher zufällig einen Regenbogen fotografiert und habe mit Interesse Deinen Blog gelesen und werde zukünftig nicht nur am Himmel danach Ausschau halten;) Mein Foto entstand im Oktober in Zingst. Der Regenbogen
war eine ganze Weile zu sehen, so daß ich Fotos aus verschiedenen Perspektiven machen konnte.
Hallo Sabina,
was für ein schöner doppelter Regenbogen, der die Zingster Seebrücke überspannt. Super eingefangen, selbst mit Spiegelung am Stand. Bin gespannt wo du demnächst außer am Himmel noch Regenbögen entdeckst.
Die Kate
Am Strand in Zingst…
Hallo Kate,
ich habe ein Foto gemacht zum Thema Weichzeichner und habe mit Hilfe eines schwarzen Seidenstrumpfes über dem Boot Regenbogenfarben eingefangen. Ich hoffe, dass es Dir auch gefällt.
Liebe Grüße Gitte
f/5,6, 1/60 sec., 38 mm, ISO 64
Hallo Gitte,
Na klar gefällt es mir, wenn ich auch genau hinschauen musste. Dann ist mir aber aufgefallen, dass nicht nur über dem Boot, sondern auch unter ihm und rechts im Baum (da wo das Licht durchkommt) Regenbogenfarben zu finden sind.
Vielleicht ist es ja mal eine Idee gezielt nach dem Auftauchen solcher Lichtaufsplittungen zu fahnden bei den Experimenten mit dem Seidenstrumpf.
Klassischerweise kennt man diesen Effekt ja eher davon, dass man ein Prisma vor das Objektiv hält. Dieses wird durch die geringe Entfernung unscharf und nur das aufgesplittete Licht findet sich im Bild wieder.
Viel Spaß bei weiteren Experimenten!
Die Kate