Ich habe diese unglaublich malerische Bucht (Kynance Cove) auf einer meiner Wanderung an der englischen Küste entdeckt.
Auf meinem geliebten Fernwanderweg, dem South West Coast Path, habe ich den Abschnitt von Porthleven zum Lizard Point erkundet. Zu dieser Wanderung gibt es einen extra Blog-Artikel mit schönen Fotostopps. Die Kynance Cove bietet jedoch so unglaublich viele fotografische Möglichkeiten, dass sie einen eigenen Blog-Artikel wert ist.
Auch wenn du sie nicht erwanderst, wirst du sie als fotografisches Highlight nicht verpassen wollen.
Wo ist sie und wie erreichst du die Kynance Cove?
Die Kynance Cove liegt auf der Lizard Halbinsel im Süden Cornwalls, 3 km westlich vom Lizard Point.
Wenn du sie nicht über den South West Coast Path wanderst, erreichst du sie am besten mit dem Auto über die A 3083 von Helston in Richtung Lizard Point. Kurz vor dem Lizard Point zweigst du ab und eine typisch englische single track road (einspurig und im wahrsten Sinne des Wortes nur ein Auto breit) bringt dich zur Kynance Cove.
Für den bequemen Fotografen gibt es einen Parkplatz direkt vor Ort (der kann allerdings im Sommer schon um 11 Uhr völlig voll sein). Dieser Parkplatz wird vom National Trust gemanagt und die Parkgebühren sind moderat mit 3£ für 2h, 5£ für 4h und 7£ für den ganzen Tag (Stand Sept. 2020).
Für Badende wie für Fotografen empfiehlt sich der Tagessatz, denn du kannst sehr viel Zeit dort unten verbringen, wenn du dich auf Motivsuche befindest.
Vom Parkplatz ausführen 2-Wege in Abhängigkeit von der Flut hinunter zum Café und in die Bucht. Der immer zugängliche Weg (high tide) führt ohne Treppenstufen direkt zum Café.
Der nur bei Ebbe zugängliche Weg (low tide) führt über die Geröllablagerungen des Flusses direkt in die Bucht und erst dann wieder hoch zum Café. Er geht über recht steile Treppenstufen, hat aber den Vorteil direkt an den wunderschönen Serpentinen Gestein vorbeizuführen.
Essen, trinken und mal müssen
Das es ein Cafe gibt, habe ich ja schon durchblicken lassen. Wie praktisch, dass der Der South West Coast Path läuft direkt daran vorbei führt.😉 Auch wenn Du wegen der Covid-19 Maßnahmen nicht mehr im Café drin sitzen kannst und ein Bestellsystem existiert, ist die Auswahl an kornischem Eis und Kuchen genauso gut, wie ich sie letztes Jahr vor Covid-19 erlebt habe.
Das Café liegt immer gut über der Wasserlinie im sicheren Bereich. Hier kannst du dich bei hervorragende Aussicht über die Bucht mit Süßem oder Herzhaftem stärken.
Öffenliche sehr gepflegte Toiletten, gibt es direkt hinter dem Cafe. Und kostenlos sind sie auch. Das ist aber ganz normal an der englischen Küste.
Fotomotive und Perspektiven in der Kynance Cove
Visit Cornwall behauptet, dass die Kynance Cove der meistfotografierte und gemalte Ort in Cornwall ist.
Ob du das glaubst, bei den vielen schönen Orten, die ich Dir in meinem Blog schon vorgestellt habe? Sieh dir auch die Blog-Artikel an, die ich über die Fotolocations um Boscastle, die Bedruthan Steps oder über die besten Orte auf meiner Südenglandreise geschrieben habe.
Aber sie ist wunderschön und hat fotografisch Einiges zu bieten, die Kynance Cove.
1. Der Strand
Da du auf der Suche nach schönen Fotomotiven bist, solltest du, wenn möglich, deinen Besuch so gestalten, dass du bei Ebbe dort bist.
Ein Gezeitenheftchen gibt es fast an jedem Kiosk in Cornwall (Cornish coast tide times). Dann hast du den Überblick über Ebbe und Flut für deine Planung immer parat.
Dann kannst du am Strand bis zu den einzeln stehenden großen Felsen laufen.
Die eignen sich auch besonders gut für Langzeitbelichtungen mit einem Graufilter, wenn das Wasser in einer sehr dünnen Schicht um sie herum spült.
Auch in der Kynance Cove verschwindet der Strand komplett, wenn Flut ist. Solltest du also nicht vorher geplant oder das ganz große Glück haben bei niedrigem Wasserstand hier sein zu können, dann eignet sich auch der Bach, der über schöne Kieselsteine in die Bucht und ins Meer hinein fließt, als Fotomotiv. Dessen Konturen im feinen Sand, die sich nach jeder Flut ändern, siehst du allerdings auch nur bei Ebbe, wenn das Wasser nicht bis zu den Kieselsteinen heranreicht.
Ganz wichtig und zu deiner eigenen Sicherheit zu beachten: auch hier kommt das Wasser relativ schnell und es könnte passieren dass du nicht mehr trocknen Fußes zurück zum Ausgang der Bucht kommst. Es gibt hier keine Küstenwache (coast guards), so dass du ganz für dich selbst verantwortlich bist.
2. Der Pool
Ich nenne ihn den Pool, einen kleinen Bereich in der Kynance Cove, wo Felsen ein en Bereich einschließen der tief genug ist, um von den Felsen hineinzuspringen.
Ich wäre nicht mutig genug, aber den Mutigen zuzuschauen macht unglaublich Spaß.
Fotografisch sind das Sportfotos, wenn du versuchst, die Springer im Flug oder beim Eintauchen ins Wasser zu erwischen. Dazu brauchst du kurze Belichtungszeiten, z.B. 1/500s. Diese erzielst du z.B. indem du sie der Kamera in der Blendenautomatik (Nikon „S“ oder Canon „Tv“) vorgibst oder in der Zeitautomatik (Nikon „A“ oder Canon „Av“ eine höhere ISO Zahl einstellst (z.B. ISO 400).
3. Die besonderen Steine
In der Kynance Cove gibt es das Serpentinitgestein zu sehen, aus dem große Teile der Lizard Halbinsel bestehen. Selbst wenn du dich überhaupt nicht für Geologie interessierst und nicht zusätzlich auf der Webseite der englischen Geologischen Vereinigung Genaueres nachliest, wird dich die Farbe des Gesteins faszinieren.
Von Adern durchzogen in blutrot bis grün, kein Wunder, dass der Stein als Schmuck für Skulpturen, Aschenbecher und anderes verwendet wurde.
Falls dich Strukturen so wie mich faszinieren kannst du hier Stunden damit verbringen sie zu fotografieren.
4. Die Kynance Cove von oben
Es lohnt sich auf jeden Fall, Zeit für ein Fotoshooting von der Steilküste in die Kynance Cove einzuplanen.
Wie du hier drunter in der kleinen Galerie siehst, ist die zerklüftete Küste mit dem türkisblauen Wasser definitiv ein Foto wert.
Dabei ist es es egal, ob du nach Westen oder Osten gehst und du brauchst auch nicht weit gehen, aber natürlich ist erstmal der Aufstieg zu bewältigen.
Wie fast überall hier in Cornwall gibt es keine Absperrungen oder Geländer am der Abbruchkante und du musst selbst entscheiden, wie nahe du dich ran traust. Gerade im Frühjahr kann es schon einmal zu neuen Abbrüchen kommen.
Für ein gutes Foto, kannst du dein Stativ im sicheren Abstand vom Rand entfernt aufstellen. Ein schönes Sonnenauf- oder -untergangsfoto stehen bei mir immer noch auf der Wunschliste.
Warst du auch schon mal in der Kynance Cove oder auf der Lizard Halbinsel und hast noch weitere Tipps für tolle Fotos? Oder macht dir dieser Fotolocation Tipp Reiselust? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Die Kate
Die Fotos und die Beschreibung machen echt Lust das zu erleben/zu fotografieren!
Liebe Grüße von Brigitte
Danke dir Brigitte. 😊 Ich hoffe das mit dem Erleben geht auch bald wieder für Reisende und deshalb bastele ich auch schon an einer Fotowanderreise ganz in den Süden von Cornwall.
Die Kate
Hallo Kate,
wunderschöne Fotos. Cornwall steht schon seit langem auf meiner Reiseliste. Ich hoffe, ich schaffe es bald mal dorthin.
Liebe Grüße Brigitte
Hallo Brigitte (noch eine direkt hintereinander😀),
danke Dir für das Lob. Cornwall ist wunderschön. Deshalb gibt es ja meine Fotowanderreisen dahin.😉 Ich hoffe, dass das Reisen bald wieder leichter ist. Dann schaffst Du es auch bald mal an die kornische Küste. Ich schreibe über den Winter auch noch den einen oder anderen Fotolocationtipp für dieses wunderschöne Fleckchen Erde.
Viele Grüße
Die Kate
Da kann ich Brigitte nur zustimmen, tolle Fotos und eine wunderbare Reisebeschreibung!!!
Danke Dir! 😊 Liebe Helga
tolle Fotostrecke, die von Dir geplante Fotowanderung würde mich interessieren.
Grüße von Bruno
Hallo Bruno,
Danke für das Lob. Die 2. Cornwallreise findet vom 15. bis 22.5.2021 statt und ist jetzt unter https://katefish.eu/de/termine zu finden.
Viele Grüße aus Bristol
Die Kate
Das Foto vom roten Serpentinitgestein ist sehr eindrucksvoll. Ich frage mich, wie es zustande kommt. LG Benno
Lieber Benno, danke für das Lob für das Foto.
Genau weiß ich auch nicht, wie der Stein zustande kommt. Er gehört aber zu den metamorphen Gesteinen. Diese sind durch hohen Druck verändert worden. Dabei wird auch nochmal tüchtig umgebaut und es entstehen, die Flecken und Adern. Da passt der Name, der vom lateinischen serpens für Schlange kommt. Die grüne Farbe ist die typische für ein Serpentinit. Eine rote Farbe bei Gesteinen ist allermeistens damit verbunden, dass Eisen eingebaut ist.
Liebe Grüße
Die Kate
Hallo,
Danke für diesen super spannenden und interessanten Beitrag. Hast du wirklich gut geschrieben bekommen und da sind ja wirklich ein paar echt schöne Bilder entstanden. Die versetzen uns, von Graffitiartist auch direkt ins Reisefieber.
Viele Grüße,
Graffitiartist
Danke für das Lob. Bei Graffiti fällt mir allerdings mehr meine zweite Heimatstadt Bristol und Banksy ein, als die Kynance Cove. Vielleicht trage ich jetzt Eulen nach Athen, aber Hannover ist die Partnerstadt von Bristol. Wie seid ihr denn auf die Kynance Cove gestoßen?
Die Kate