Die 7 schönsten Fotolocations auf der Lizard Halbinsel in Cornwall
Wandern und Fotografieren im Süden Englands, da kommst du um die Lizard Halbinsel in Cornwall nicht drumrum.
Doch drumrum kommst du auf dem South West Coast Path, meinem geliebten Fernwanderweg von 1014 km Länge. Hier um die Lizard Halbinsel sind es 60 km spektakulärster Küstenwanderweg.
Damit du sie nicht verpasst, wenn du die Lizard Halbinsel in Cornwall besuchst, hier meine 7 schönsten Fotolocations ohne Ranking, sondern so wie ich sie von West nach Ost erwandert habe.
Aber erst:
Die harten Fakten
Wo liegt die Lizard Halbinsel in Cornwall?
- Der Lizard ist eine Halbinsel im Süden von Cornwall im tiefsten Südwesten von England. Geografisch grenzt eine gedachte Linie von der Küste südlich des Ortes Helston nach Osten bis zur Küste südlich des Flusses Helford River diese Halbinsel von dem Festland ab.
- Hier befindet sich der südlichste Punkt von England (und Großbritanniens und des Vereinigten Königreiches), der Lizard Point (Fotolocation Nr. 5.
- Der Name “Lizard” kommt nicht etwa von dem englischen Wort für Eidechse sondern von dem kornischen Wort “Lis-ardh” was so viel wie Festung oder Hohes Gericht bedeutet.
Was macht die Geologie auf der Lizard Halbinsel in Cornwall so besonders?
Ein Großteil der Halbinsel besteht aus Serpentin und Serpentinitgestein, dessen tolle Farben du besonders in der Kynance Cove (Fotolocation Nr. 4) bewundern kannst.
Von Adern durchzogen in blutrot bis grün, kein Wunder, dass der Stein als Schmuck für Skulpturen, Aschenbecher und anderes verwendet wurde.
Dieser Stein beeinflusst aber auch die Pflanzenwelt auf der Lizard Halbinsel in Cornwall, die dadurch z.B. besondere Heidekrautarten enthält.
Fotolocation Nr. 1 - Porthleven
Willst du ein unvergleichliches Erlebnis, dann mache bei einem Wintersturm einen Spaziergang auf den Klippen um Porthleven. Riesigen Wellen krachen dann auf die Küste und den Uhrenturm und bieten dir dadurch atemberaubende Fotomotive.
Ein Bild des Turmes, fast unter einer großen Flutwelle verschwunden, erscheint manchmal im Hintergrund der Wettervorhersagen der BBC, insbesondere, wenn Sturm und raue See zu erwarten sind.
Wie du Wellen am besten fotografierst, erfährst du im Blog-Artikel “Sonne, Wind und Meer – die besten Wellenfotos“.
Das auffälligste Gebäude von Porthleven ist das Bickford-Smith Institute mit dem Uhrenturm an der Hafeneinfahrt. Den Turm kannst du schon von Weitem sehen, wenn du auf dem South West Coast Path wanderst. Auch wenn du Porthleven längst verlassen hast, begleitet dich sein Anblick noch eine ganze Weile.
Der Turm ist aus dem 19 Jahrhundert und wurde von seinem Erbauer als Leseraum und Bibliothek für die Öffentlichkeit erbaut.
Auch bei Ebbe ist der Uhrenturm ein Foto wert, aber für ein Bild des Turmes unter einer Flutwelle werde ich wohl noch recht oft in Porthleven sein. 😉
Bei einem schönen Frühstück im Porthleven’s Harbour View Café lässt sich der Blick auf den kleinen Fischerhafen am besten genießen. Auch zum Bummeln laden die kleinen Sträßchen um den Hafen ein mit ihren Galerien, Souvenirläden und Restaurants.
Aber mich zog es schnell weiter zum Strand. Dort habe ich schöne Wellenfotos und auch Langzeitbelichtungen mit meinem 64x Graufilter gemacht. Hier eine kleinen Galerie.
Fotogalerie Porthleven Hafen und Strand
Fotolocation Nr. 2 - Gunwalloe Church Cove
Von Porthleven aus führt der Küstenweg als nächste tolle Fotolocation an dieser kleinen direkt am Meer gelegenen Kirche vorbei.
Diese winzige, dem Heiligen St. Wynwallow geweihten Kirche, nach der der Gunwalloe Church Cove Strand benannt ist, ist ein unglaublich friedlicher ganz besonderer Ort, wenn die Tagestouristen weg sind. Aber auch bei Sturm fühlte ich mich in der Nähe, dieser Kirche, die den Unwettern seit dem Mittelalter trotzt, geborgen.
Langzeitbelichtungen auf der Lizard Halbinsel in Cornwall
Die kleine Bucht lädt dazu ein, zu Sonnenuntergang, Langzeitbelichtungen zu machen. Wenn die Sonne schon fast hinter der Küste verschwunden ist, brauchst Du keinen Graufilter mehr, um bei richtiger Belichtung lange Belichtungszeiten zu erreichen.
Fotolocation Nr. 3 - Poldhu
Wanderer, die an dem Steinobelisken an der Klippe ganz in der Nähe von Polthu vorbeigehen, halten oft an und lesen interessiert woran er erinnert. Nicht irgendein Kriegsereignis ist der Anlass.
Nein, Guglielmo Marconi hatte sich diesen Punkt ausgesucht, um die erste drahtlos übermittelte Nachricht 1901 über den Atlantik zu schicken, die er selbst in Newfoundland empfangen konnte.
Der kleine Ort Polthu wurde zum Forschungszentrum für Signalübermittlung und als es 1934 geschlossen wurde, übergab Marconi die Anlage dem National Trust, der darin ein kleines Museum betreibt.
In dieser kleinen Bucht fasziniert das sich ständig ändernde Flussbett eines kleinen Wasserlaufs ins Meer. Da konnte ich nicht widerstehen, das Stativ ins Wasser zu stellen und aus der Froschperspektive eine Langzeitbelichtung mit Graufilter zu machen.
Mit einer Surfschule, einem für seine heiße Schokolade berühmten Café und dem schönen Sandstrand ist die Bucht jedoch vielbesucht, so dass es auch hier sinnvoll ist, früh am Morgen oder später am Abend herzukommen.
Fotolocation Nr. 4 - Die Kynance Cove
In dieser malerischen Bucht garantiere ich dir, kannst du stundenlang Fotos machen. Deshalb habe ich einen eigenen Artikel zur Kynance Cove geschrieben.
Fotolocation Nr. 5 - Lizard Point
Hast du hier am südlichsten Punkt Englands einen Leuchtturm erwartet? Dann liegst du richtig. Das Lizard Point Lighthouse wurde 1751 erbaut, ist 19 m hoch und sein Licht reicht 40 km weit.
Lizard Point Lighthouse hat außerdem ein Nebelhorn, das bei Nebel alle 30 bis 60 s ertönt. Von dem durchdringenden tiefen Ton wache ich nachts auf und bin froh jetzt nicht auf See zu sein.
Du kannst den Leuchtturm besteigen, die grandiose Aussicht genießen, sowie dir im Besucherzentrum einen Einblick über die Entwicklung der Energieversorgung, von Nebelhörnern und Leuchtturmwärtern verschaffen.
Wenn du die schöne Steilküste hier am Lizard Point wandernd und fotografierend erkunden möchtest, kann ich dir die vom National Trust ausgearbeitete Wanderroute nur empfehlen.
Natürlich wirst du im Sommer hier viele Touristen treffen, aber das tut der Schönheit keinen Abbruch und wenn du die Steilküste fotografierst, sind dir Menschen als Größenvergleich vielleicht sogar willkommen.
Fotolocation Nr. 6 - Cadgwith und Poltesco
Cadgwith (Cornish: Porthkajwydh, frei übersetzt Bucht im Dickicht)
Kurz bevor du das Fischerdorf Cadgwith auf deiner Wanderung vom Lizard Point nach Osten erreichst, schaust Du in ein 60m tiefes Loch. Dieses Loch will mal eine Bucht werden, aber noch ist sie ziemlich klein und durch einen Felsentunnel vom Meer getrennt. An einem windstillen Tag ist sein Name Teufels Bratpfanne (Devil’s Frying Pan) nicht zu erklären, aber an einem stürmischen Wintertag „kocht“ das Wasser hier drin.
Cadgwith ist ein kleines Fischerdorf mit vielen reetgedeckten Häusern, die natürlich ein schönes Fotomotiv sind.
Es wird vermutet, sie seien deshalb reetgedeckt, weil Cadgwith so weit weg von den Schieferproduktions-stätten an der Westküste Cornwalls entfernt ist, dass Schiefer hier schwer zu bekommen war.
Wenn es stürmt, und das ist häufiger der Fall, muss das Reet mit schweren Ketten festgehalten werden.
Cadgwith ist leider kein Geheimtipp mehr und damit im Sommer ziemlich überlaufen. Es lohnt sich trotzdem in diesen kleinen schönen Ort eine Wanderpause zu machen oder gar zu übernachten.
Aber Vorsicht bei dem Versuch mit dem Auto hindurchzufahren. Mein Straßenbild zeigt dir, dass auch mal gar nichts mehr geht auf der winzigen Dorfstraße.
Die kleinen Galerien, die es verstreut im Ort gibt, laden zum Bummeln ein. Der Besuch des Local Pub lohnt sich besonders am Freitag, wo kornische Volkslieder gesungen werden.
Fotolocation Nr. 7 - Coverack
Wenn du Straßen mit vielen Autolichterspuren des Nachts suchst, dann bist du hier in Coverack falsch. Überhaupt habe ich das hier an der Küste auf der Lizard Halbinsel in Cornwall nirgends gefunden.
Dafür musst du dann doch nach Newquay an die Westküste Cornwalls fahren. Aber einen schönen Sonnenaufgang mit Fischern auf der Kaimauer kann dir dieses kleine Örtchen sehr wohl bieten.
Überhaupt ist Coverack nichts für Autofahrer. Du musst immer aufpassen, dass du von der richtigen Seite in den Ort und wieder hinaus fährst, da es unglaublich steile Straßen gibt, an denen kaum zwei Autos aneinander vorbei passen. Ich habe schon des öfteren gehört: mein Auto hätte diese Steigung nicht geschafft.
Ich habe Coverack als ein Paradies für Spaziergänger erlebt. Wie gemacht für Leute die bummelnd darauf warten, dass das kleine Café Archie’s Loft öffnet, um draußen mit Blick auf den kleinen Hafen genüsslich frühstücken zu können. Coverack ist mein Tipp, wenn du ein kleines verträumtes Fischerdorf mit einer wunderschönen Küste und schönen Details zum Fotografieren suchst.
Wunderbar! Da muss ich wohl auch mal hin! 🙂
Müssen musst Du nicht 😉, aber eine Reise ist es auf jeden Fall wert! Wenn die Welt wieder in Ordnung ist, wird es in den nächsten Jahren auch eine Fotowanderreise zur Lizard Halbinsel geben.