St. Michael’s Mount oder Mont-Saint-Michel: Welche märchenhafte Klosterinsel erobert dein Fotografenherz?

Majestätische Schönheiten sind sie beide, der Mont-Saint-Michel in der Normandie und der St. Michael’s Mount in Cornwall.

Aber lohnt es sich zum Fotografieren trotz der tausenden Touristen?

Welche Fotomotive dich auf diesen Klosterinseln im Meer erwarten, wie du hin kommst und welche Gemeinsamkeiten zwischen beiden Gezeiteninseln mit ihren Klosterbergen herrscht, erfährst du hier im Blog-Beitrag.

1. Mont-Saint-Michel oder St. Michael's Mount - ein Vergleich der Klosterinseln in Zahlen

Der Mont-Saint-Michel in Frankreich ist sicher berühmter als sein kleinerer Bruder in Cornwall, der St. Michael’s Mount.

Das liegt nicht nur daran, dass die reine Fläche der Insel 20 Mal so groß ist (3,97 km² vs. 0,23 km²), sondern vor allem an der weltberühmten imposanten Abtei, die weithin sichtbar, 157m hoch auf dem Granitfelsen thront. Der St. Michael’s Mount ragt dagegen nur ca. 60m aus dem Wasser.

Sowohl der Klosterberg, als auch die Bucht um den Mont-Saint-Michel sind seit 1979 Weltkulturerbe und ziehen jährlich ca. 3Mio Besucher an.

Daher waren wir bei unseren Besuchen im März 2023 selbst bei richtig schlechtem Wetter längst nicht alleine.

Mit vielen Besuchern auf geringer Fläche hast du es auf beiden Inseln zu tun. In der Hochsaison besuchen etwa 20.000 Menschen pro Tag Mont-Saint-Michel, während St. Michael’s Mount nur etwa 3.000 Besucher pro Tag hat. Ein Foto ohne Menschen will daher gut überlegt sein.

Mont-Saint-Michel trotz kaltem Wetter im März gut besucht

2. Eine kurze Reise in die Vergangenheit und heutige Sehenswürdigkeiten im Vergleich

St. Michael's Mount mit Algen im Vordergrund als Gesamtbild dieser Klosterinsel
St. Michael's Mount

Beide Inseln sind reich an Geschichte und Kultur und im 11 Jh. gab der engl. König den St. Michael’s Mount an die Benediktinermönche des Mont-Saint-Michel und es gab auf beiden Inseln ein Kloster.

Obwohl die Abtei des Mont-Saint-Michel durchaus mal ein Gefängnis gedient hat, hat sie doch eher eine zusammenhängende Geschichte als religiöses Zentrum.

Auch der St. Michael’s Mount in Cornwall war lange Pilgerstätte, ist heute aber eher als Wohnsitz der Familie St. Aubyn bekannt.

Statt Kloster siehst du auf dem St. Michael’s Mount ein englisches Schloss und wunderschöne Gärten.

Er hat viel mehr Grün als der Mont-Saint-Michel

Der Mont-Saint-Michel hingegen bietet dem Fotografen viel Stein in Form einer beeindruckende Abtei und einer malerische Altstadt.

Ich habe die Atmosphäre auf dem Mont-Saint Michel als rauer, vielleicht auch als erdrückender und klar mächtiger empfunden.

Auch deshalb habe ich zur ICM gegriffen, um die Betonung nicht auf die Details, sondern die Höhe und Mächtigkeit zu legen.

Eine ICM Variante des Mont-Saint-Michel, die die Höhe und Mächtigkeit betont, die es auf dem St. Michael's Mount nicht so gibt.
Mont-Saint-Michel als ICM Foto

3. Fotografische Highlights auf beiden Inseln: Licht, Farben und Motive

3.1. Gemeinsame Besonderheiten des Mont-Saint-Michel und St. Michael's Mount

Gezeiteninsel

Inseldasein mit Fotografieren genießen

Beide Inselberge waren ursprünglich nur bei Ebbe zu Fuß zugänglich. Der Höhenunterschieden des Wasserspiegels bei Ebbe und Flut ist auch bei beiden unglaublich groß. Daher bieten sich Fotos zu verschiedenen Gezeiten an.

Der Mont-Saint Michel ist allerdings nur noch für ca. 70 Stunden im Jahr wirklich eine Insel. Selbst während des höchsten Wasserstandes am 22.3.2023 machten sich beleuchtete Läufer zum Spaß auf den Weg durch das Wasser. 

Ich habe mich entschieden das Inseldasein vom Berg aus zu fotografieren. Hier waren es weniger als eine Hand voll Menschen, während auf dem Steg trotz Regen und Kälte etliche Fotografen den Berg als Insel fotografierten.

Am St. Michael’s Mount in Cornwall kannst du übrigens täglich ein Foto von dem Berg als Insel machen. Hier gelangst du bei Flut per Boot zur Insel oder zurück zum Festland.

Deshalb gibt es hier auch weiterhin einen kleinen Hafen auf der Insel.

Eine Gezeitenwelle gibt es jedoch nur am Mont-Saint-Michel. Ich finde es lohnt sich dafür dorthin zu fahren. Meinen besten Standort und was du beim Fotografieren der Gezeitenwelle beachten solltest, findest du demnächst in einem extra Blog-Beitrag.

Inseldasein des St. Michael's Mount kannst du täglich erleben, statt nur 70h im Jahr am Mont-Saint_Michel
St. Michael's Mount als idyllische Insel

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Überhaupt sind die ikonischen Aufnahmen des ganzen Berges vom Steg oder Damm aus, die beliebtesten, aber auch die, die du am häufigsten schon gesehen hast. 

Interessanter ist die Perspektive aus dem Watt heraus.

Während du dich auf dem Sand um den St. Michael’s Mount relativ gefahrlos bewegen kannst und nur die herein rollende Flut beachten musst, solltest du dich in das Watt um den Mont-Saint-Michel wegen des Treibsandes nur mit Wattführer begeben.

Am Fernwanderweg gelegen

Beide Berge liegen an Fernwanderwegen. Der Mont-Saint-Michel liegt am GR34, dem sogenannten Zöllnerpfad und der St. Michael’s Mount an meinem geliebten South West Coast Path.

Wenn du dich ihnen auf einem dieser Wanderwege näherst bekommst du Perspektiven, die dem einfachen Touristen nicht begegnen.

Am Mont-Saint-Michel entdeckte ich vom GR34 aus eine Wellblechhütte. Der Kontrast zwischen ihr und der imposanten Abtei auf dem Berg war mir ein Foto wert.

Mont-Saint-Michel vom GR34 aus
St. Michael's Mount von oben
St. Michael's Mount vom South West Coast Path Richtung Osten

Am St. Michael’s Mount kannst du auch ohne Drohne von der Steilküste eine Aufnahme vom Klosterberg von weiter oben machen.

Kleiner Tipp: Beobachte die Wolken und ihre Schatten und drücke ab, wenn die Sonne den Berg beleuchtet.

Wie immer gilt: Die beste Tageszeit für solche Fotos ist die goldene oder blaue Stunde.

Falls du noch nicht weißt, was das ist, bekommst du in meinen Blog-Beiträgen noch Tipps wie du sie am besten nutzt.

3.2 Weitere Fotomotive am Mont-Saint Michel

Mittelalterliche Stadt auf dem Mont-Saint Michel

Auf dem Mont-Saint Michel kannst du dich abgesehen von den vielen Souvenirshops und Restaurants immer noch ein wenig wie im Mittelalter fühlen:

Fachwerkhäuschen, malerische enge Gassen oder dicke Holztüren laden zum fotografieren ein.

In der Abtei ist es die romanische und gotische Architektur mit Kreuzgang und Gewölben, aber auch z.B. das Laufrad zum Lastentransport.

Alles das lädt mich sehr zu ICM Bildern ein.

Transportrad in der Abbay des Mont-Saint-Michel als alternative Fotomotive zum ikonischen Berg als Ganzes
Transportrad in der Abtei in ICM Technik

Ausblick auf die unglaublich weite Bucht Baie du Mont-Saint-Michel

Sicht auf die Bucht ist ein lohnendes Fotomotiv, auch bei Waschküchenwetter
Auch bei schlechtem Wetter beeindruckend, der Blick über die Bucht von der Westterrasse in der Abtei aus

Von verschiedenen Türmen und Terrassen hast du eine atemberaubende weite Sicht über die ca. 5oo km2 große Bucht um den Mont-Saint-Michel herum.

Dabei zeichnen die 3 Flüsse bei Ebbe faszinierende Muster in das Watt.

3.3 Weitere Fotomotive am St. Michael's Mount

Schlossgarten und Schloss

Nicht umsonst waren der Schlossgarten und das Schloss des St. Michael’s Mount schon oft Kulisse eines Rosamunde Pilcher Films.

Der Golfstrom ermöglicht auch hier das Wachstum zahlreicher südländischer Pflanzen in diesem Garten, der aus unzähligen Terrassen besteht.

Im Schloss selbst war ich tatsächlich noch nie, kann mir aber auch dort bei typisch englischer Einrichtung spannende Motive vorstellen.

Wenn du neben der Landschaftsfotografie auch gerne Pflanzen fotografierst, kommst du im Schlossgarten garantiert auf deine Kosten.

Exotische Pflanzen und viel Grün im Schlossgarten auf dem St. Michael's Mount
Schloss und Schlossgarten auf dem St. Michael's Mount

4. Praktisches: Anreise, Eintritt, beste Zeiten für tolle Fotos

Mont-Saint-Michel vom Wehr aus fotografiert

Beide Klosterberge sind ein Touristenmagnet. Plane also besser ein wenig im Voraus. Dann wird der Besuch ein schönes Erlebnis und du kannst die Fotos machen, die dir am Herzen liegen.

Beide Berge sind mit dem Auto gut zu erreichen, deshalb rate ich dir von den Sommermonaten ab, da du vor lauter Touristen wohl nicht zu den gewünschten Fotos kommst.

Der Mont-Saint-Michel hat genug Parkplätze, die allerdings ca. 20€ am Tag kosten. Dafür gibt es einen kostenlosen Shuttlebus sowohl vom Parkplatz zur Insel mit Stop am Wehr. Dort lohnt sich für den Blick ein Zwischenstopp.

Am St. Michael’s Mount kann parken schon mal etwas schwierig werden. Die zwei größeren Parkplätze am Strand reichen im Sommer nicht immer aus. Hier ist das Parken allerdings deutlich preiswerter.

Marazion, die kleine Gemeinde zu der der St. Michael’s Mount gehört, liegt nicht weit weg von Penzance einer größeren Stadt, in der es dir leicht fallen sollte Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Wenn du dort übernachtest, kannst du dir auch überlegen einen Bus nach Marazion zu nehmen.

Für Fotografen spannend: Du kannst sowohl auf dem Mont-Saint-Michel, als auch auf dem St. Michaels Mount übernachten. 

St. Michael's Mount von Penzance aus zu Sonnenaufgang
St. Michael's Mount von Penzance aus fotografiert
wave photos with object included, boat rocking in the waves; auf unruhigen Wellen schaukelndes Boot zur Illustration, dass die Wellenart besser zu sehen ist mit einem Objekt im Bild

Auf dem großen Mont-Saint-Michel gibt es mehrere Hotels. Auf dem St. Michael’s Mount gibt es Ferienwohnung, die vom National Trust verwaltet werden.

Den St. Michael’s Mount kannst du nur in den Wintermonaten kostenlos betreten und kommst dann auch nur ins Dorf.

Von Mai bis September brauchst du in Cornwall eine Eintrittskarte mindestens für den Garten (11 £) oder das Schloss (15 £), um den Berg betreten zu dürfen.

Der St. Michael’s Mount ist für ca. 4 Stunden am Tag über einen alten Damm mit dem Festland verbunden.

Solltest du außerhalb dieser Zeiten auf die Insel wollen, gibt es einen Bootstransfer, der pro Richtung 2,50 £ kostet und den du gleich mit deinem Eintrittsticket zum Garten oder Schloss buchst.

Den Mont-Saint-Michel kannst du ganzjährig kostenlos betreten. Es ist ein Ort mit Postamt, Schule, Gemeindeverwaltung und einer riesigen Kirche.

Die berühmte Abtei auf dem Mont-Saint-Michel kostet allerdings Eintritt (z.Zt. 11 €), der sich aber auf jeden Fall lohnt. Am besten kaufst du die Karten online oder bei der Touristeninformation am Parkplatz.

Wie für alle franz. Nationaldenkmäler ist der Eintritt bis 25 Jahre frei.

Der Einlass zur Abtei ist weit oben auf dem Berg und es kann durchaus lange Schlangen geben, also plane genug Zeit ein, um zu deinem gebuchten Zeitpunkt da zu sein.

5. Fazit: Welche Klosterinsel erobert dein Fotografenherz?

Kleiner Test am Ende: Welcher von beiden ist das hier?

Welches ist nun die schönere Klosterinsel für Fotografen? Das ist schwer zu sagen, da beide Inseln ihren eigenen Charme haben und jeweils eine andere einzigartige Atmosphäre bieten.

Der Mont-Saint-Michel in Frankreich ist größer und beeindruckender, während der St. Michael’s Mount in England eine intimere und gemütlichere Atmosphäre bietet.

Wenn du auf der Suche nach einer beeindruckenden Kulisse bist, die dich in eine andere Welt entführt, dann ist der Mont-Saint-Michel die richtige Wahl.

Wenn du jedoch eine malerischere Umgebung mit viel Grün bevorzugst, dann fotografiere den St. Michael’s Mount.

Egal, für welche Insel du dich entscheidest, du wirst auf jeden Fall trotz Touristen mit wunderschönen Fotomotiven belohnt.

Vielleicht hast du sie ja im Laufe der Zeit auch beide gesehen und dir dein eigenes Bild gemacht.

Schreib mir gerne, wenn du einen der beiden Klosterberge schon fotografiert hast in die Kommentare.

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Mach dir dein eigenes Bild!

Die Kate

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