Nahaufnahmen im Winter 3/3: Pflanzen fotografieren

Frisch überarbeitet 29.11.2023

Nahaufnahmen im Winter? Da wächst doch gar nichts.

15 Motivideen - Teil 3/3 Pflanzen fotografieren

Pflanzenteile und ganze Pflanzen fotografieren im Winter? 

Als Antwort auf die Einladung zum Fotokurs „Makrofotografie im Vorfrühling“ schrieb mir Sandra* (Name geändert):

“Bei uns liegt noch eine geschlossene Schneedecke und ich sehe keine Chance, irgend etwas Lohnendes zu fotografieren.”

Geht es Dir auch so?

Hier kommen die 7 Ideen zum Pflanzen Fotografieren aus meinen 15 Ideen für dich.

  1. farbige Beeren, die noch an den Sträuchern sind
  2. Zapfen von Nadelbäumen wie Kiefer, Fichte oder Tanne
  3. Früchte und Samen
  4. Flechten, Moose und Pilze
  5. Gräser – ideal für kreative Fotos
  6. Blätter
  7. Blütenknospen und erste Blüten

Wenn du richtiges Winterwetter hast und klassische Winterdetailfotos machen willst, dann schau dir Teil 1 dieser kleinen Serie an:

Baumrinden und Zweige mit dem Schwerpunkt auf die Strukturen und Muster findest du im Teil 2 dieser kleinen Serie der Nahaufnahmen im Winter.

9. farbige Beeren, die noch an den Sträuchern sind

Erstaunlich wie viele Beeren und Früchte auch im Winter noch zu finden sind.

Das leuchtende Rot der Hagebutten hilft auch an trüben Wintertagen Farbe ins Bild zu bringen. Vielleicht sind sie aber auch schon verschrumpelt und schwarz und damit ein Zeichen der Vergänglichkeit.

Wenn du dir als kleine Tagesaufgabe z.B. „Nahaufnahmen mit der Farbe Rot“ oder „Beeren im Winter“ setzt, dann stellst du schnell fest, dass es viel mehr Motive gibt als du geglaubt hast.

Der Weißdorn und die Stechpalme z.B. haben rote Beeren. Vielleicht gibt es noch Vogelbeeren? Bin gespannt, was du findest.

Auch exotische farbige Beeren finden sich in unseren Städten oder Vorgärten. Ich denke da an die lila Schönfrucht und die orange bis rot gefärbten Früchte des Feuerdorn.

Mit dem Begriff Beere musst du es auch gar nicht so genau nehmen. Weder Hagebutten noch Weißdornfrüchte sind wirklich Beeren, aber ein Farbtupfer sind sie trotzdem.

Pflanzen fotografieren im Winter Fokus auf Beeren und Früchte
Weißdornfrucht

10. Zapfen von Nadelbäumen wie Kiefer, Fichte oder Tanne

Auch Zapfen gibt es das ganze Jahr über. Egal ob sie am Baum hängen oder im Laub oder Schnee liegen.

Sie sind nicht nur ein interessantes Fotomotiv auch eine beliebte Dekoration zur Weihnachtszeit.

An ihnen lässt sich über das Jahr oder sogar die Jahre hinweg sehr schön die Entwicklung von einer zarten Knospe zum Samenverstreuenden alten Zapfen fotografieren.

11. Früchte und Samen

Bucheckern mit ihrer stacheligen Hülle und ihren mit einem Puschel versehenen Samen, Eicheln mit ihrem Hütchen, Kastanien mit der stacheligen Hülle, all diese Früchte findest du auch im Winter.

Vielleicht ist es aber im Februar schon etwas wärmer und die Eicheln platzen auf und keimen. Ein spannendes Fotomotiv.

Ich mag besonders die Ahornfrüchte mit ihren markanten Flügeln. Die unscheinbar braun gefärbten „Nasenzwicker“, wie sie auch genannt werden, fotografierst du am besten zur goldenen Stunde im Gegenlicht.

Da werden die feinen Äderchen durch ihre durchscheinenden Flügel besonders sichtbar.

Oft hängen sie frei an Zweigen. Dadurch hast du zwar mehr Möglichkeiten mit dem Licht, aber kämpfst auch oft mit dem Wind.

7 Tricks mit dem Wind fertig zu werden habe ich dir in einem kleinen E-Book zusammengestellt.

Abonniere doch gleich meinen Newsletter und du bekommst dieses E-Book geschenkt.

Auch wenn du den Newsletter schon bekommst, kannst du dir natürlich die 7 Tricks holen.

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12. Flechten, Moose und Pilze

Flechten

Flechten gehören nicht zu den Pflanzen. Einen extra Blog-Artikel für dieses schöne Fotomotiv wollte ich aber nicht schreiben.

Deshalb hier: Flechten findest du in vielen Formen und Farben am besten an alten Bäumen, gefällten Baumstämmen, an Steinen und Mauerwerk.

Wusstest du, dass an den Steinen von Stonehenge 129 verschiedene Flechtenarten wachsen?

Auf dem Foto siehst du nur ein paar davon.

Stonehenge Flechten
Golden Hair Lichen, (Teloschistes flavicans) auf Lundy Island

Eigentlich ist eine Flechte kein einzelnes Lebewesen, sondern eine sogenannte Symbiose aus einem Pilz und einer Alge oder einem Bakterium. Mir liegen sie wegen ihrer Formenvielfalt und ihrer Fähigkeit spannende Inhaltsstoffe zu produzieren besonders am Herzen.

Durch die ganz unterschiedlichen Algen und Pilze, die sich da zusammenfinden, entstehen ganz spezielle Wuchsformen.

Formen von ganz winzigen Farbtropfen auf einem Felsen bis hin zu blättrig, lederigen oder Geweih und Wollbüschel artigen Strukturen findest du.

Die Farbenvielfalt reicht von weiß über grau nach schwarz, alle nur denkbaren Grüntöne, aber auch gelb, orange und rot kommen vor.

Moose

Kommen oft dort vor, wo andere Pflanzen nur schlecht wachsen, also auf Steinen, am dunklen Waldboden oder auf Bäumen. Auch wenn wir sie mit unseren Augen nicht unterscheiden können, gibt es 16000 Arten.

Wie bei den meisten Fotos von kleinen Pflanzen, sind sie am schönsten, wenn du beim Fotografieren mit ihnen auf Augenhöhe bist.

Kennst du schon meine uquip Matte*. Die habe ich immer dabei, um darauf zu knien oder auch mal flach auf dem Boden zu liegen. Was tut man nicht alles für ein schönes Foto.

Moos mit schönem beige grünem Bokeh aus dem Fotokurs Makrofotografie
Moos mit schönem beige grünem Bokeh aus dem Fotokurs Makrofotografie

Kommen oft dort vor, wo andere Pflanzen nur schlecht wachsen, also auf Steinen, am dunklen Waldboden oder auf Bäumen. Auch wenn wir sie mit unseren Augen nicht unterscheiden können, gibt es 16000 Arten.

Wie bei den meisten Fotos von kleinen Pflanzen, sind sie am schönsten, wenn du beim Fotografieren mit ihnen auf Augenhöhe bist.

Kennst du schon meine uquip Matte*. Die habe ich immer dabei, um darauf zu knien oder auch mal flach auf dem Boden zu liegen. Was tut man nicht alles für ein schönes Foto.

Pilze

Scharlachroter Kelchbecherling

Neben den saisonalen Pilzen, die wir gerne für die Bratpfanne sammeln (Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge …), gibt es eine ganze Reihe Pilze, die das ganze Jahr über zu finden sind.

Meist sind das Pilze, die an Bäumen wachsen. Schau dich mal im Wald gezielt nach kleinen Pilzen an umgefallenen Baumstämmen um.

Du wirst erstaunt sein, welche Formenvielfalt du findest. Da es im Wald oft recht dunkel ist, solltest du dein Stativ und eine lichtstarke Taschenlampe oder einen Blitz mitnehmen.

Einige Pilze zeigen sogar sehr zeitig im Jahr ihre Fruchtkörper. Dieser scharlachrote Kelchbecherling war an einem trüben Januartag mein Fotohiglight.

13. Pflanzen fotografieren im Winter - Gräser

Überall vorhanden und doch meist übersehen.

Sie sind eins meiner Lieblingsobjekte für kreative Naturfotos.  Ganz oben in diesem Artikel gab es ein Bild mit Herzchenbokeh. Wie du so etwas machst, lernst du in meinem 2 Tagesworkshop “Kreativ mit der Kamera“. Aber auch für Mehrfachbelichtungen und ICM (Intentional camera movement) sind sie hervorragend geeignet.

Ich hab z.B. Spaß daran sie in einer Doppelbelichtung zur goldenen Stunde zu fotografieren. Einmal gegen das Licht als Silhouette und einmal mit dem Licht in einem einzigen Foto.

Das Nebeneinander der verschiedenen Lichtstimmung geht mit diesen feingliedrigen Motiven besonders gut.

Gräser im Schnee - ein ICM

Für die ICM (intentional camera movement) eignen sich einzelne Gräser oder kleine Gruppen besonders gut.

Hier hast du ein kleines Objekt und kannst den Effekt deiner Bewegung gut ausprobieren.

Tipp: Kleine Bewegungen sind oft besser als sehr große, besonders, wenn du viel weiße Fläche durch den Schnee hast.

Sind deine Bewegungen zu stark, dann ist von deinem Gras fast gar nichts mehr zu sehen.

ICMs sind Bilder, die durch Bewegung der Kamera während der Aufnahme ihr charakteristisches verwischtes Aussehen bekommen. 

Solltest du noch keine Erfahrung mit ICM haben, dann schau in meinen Blog-Artikel: Abstrakte Fotografie – “intentional camera movement (ICM)”

Dort bekommst du Einblick in verschiedene Bewegungen und die besten Kameraeinstellungen für den Anfang.

14. Pflanzen fotografieren im Winter - Blätter

Egal ob auf dem Boden, am Baum vertrocknet oder ganz frisches Grün, Blätter sind immer ein Foto wert.

Manchmal lassen sich mit ein wenig Phantasie auch Geiser und Gesichter in ihnen sehen.

Ja, manchmal dokumentiere ich die Natur nicht nur sondern, suche spaßige Elemente. Kindliche Neugier kommt dann durch. 

Und wer weiß, vielleicht wohnt ja in diesem Blatt ein Naturgeist.

Da Braun als Farbe oft nicht so schön ist, lohnt es sich bei verwelkten Blättern mit schwarz/weiß Fotografie zu experimentieren. Da kommen die Formen und Strukturen mehr zur Geltung.

15. Blütenknospen und erste Blüten

Hasel, Erle und Weide haben sehr auffällige männliche Blüten, die wir als Kätzchen bezeichnen. Warum eigentlich? Ich weiß es nicht genau. Du vielleicht?

Aber kennst du auch die weiblichen Blüten davon? Den erstaunten Teilnehmern meines online Kurses Makrofotografie im Vorfrühling, hab ich sie letzte Woche gezeigt.

Daran konnte ich ihnen sehr schön erklären, wie sie mit künstlicher Beleuchtung diese kleinen unscheinbaren Blüten besser in rechte Licht rücken.

Pflanzen fotografieren im Winter, da diese unscheinbaren weibl. Blüten der Hasel genau wie die auffälligen Haselkätzchen schon im Januar blühen
weibl. Haselblüten wie diese findest du schon im Januar.

Viel Spaß beim Pflanzen Fotografieren im Winter. Selbst wenn das Wetter mal wieder scheußlich ist, wirst du ganz sicher fündig.

Einige der Motive findest du ja auch das ganze Jahr über, so dass du zur Inspiration immer mal wieder reinschauen kannst.

Hat dir der Blog Artikel gefallen? Dann teile ihn gerne auf Facebook und Co. damit sich auch andere daran freuen und Ideen für ihre Nahaufnahmen im Winter bekommen.

Hast du Fragen oder willst deine Erfahrungen mit uns teilen, dann schreib sie gerne hier drunter. Du kannst auch ein eigenes Bild anhängen, wenn du es auf 1200px lange Kante verkleinert hast.

Mach dir dein eigenes Bild!

Die Kate

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