Kameraeinstellungen: Der Bildstil

Bildstil: Warum du diese Einstellung deiner Kamera kennen solltest.

1. Es geht nicht ohne Bildstil

Dabei hat der Bildstil, über den ich hier rede, nichts oder nur sehr wenig mit deinem persönlichen (Bild-)Stil as Fotograf zu tun, den du im Laufe deiner Fotografenentwicklung entdeckst und ständig verfeinerst. Hier geht es mir um eine grundlegende Einstellung an deiner Kamera.

Wenn du deine Kamera neu bekommen hast, ist immer ein Bildstil schon voreingestellt. Dieser beeinflusst die Verarbeitung der RAW Informationen ins komprimierte JPEG Bild.

Bei Nikon findest du den Bildstil unter "Picture Control konfigur."
Bildstil festlegen Screenshot des Nikon Z6 displays zum zeigen, wie es geht

Das ist bestimmt nicht relevant, denkst du jetzt, wenn du deine Bilder ausschließlich im RAW Format abspeicherst.

Falsch!

Auch für dich ist es relevant, da das Bild, welches du im Display siehst immer ein JPEG ist, auch wenn du es nicht mit abspeicherst.

2. Bezeichnungen der Kamerahersteller

Da es uns die Kamerahersteller mal wieder nicht so leicht machen, die Einstellung für die Bildstile zu finden, habe ich dir hier die gängigen Begriffe der verschiedenen Hersteller zusammengestellt.

 

Canon und Panasonic: Bildstil
Nikon : Picture control konfigurieren
Olympus: Bildmodus
Sony: Kreativmodus


und sicher gibt es noch ein paar mehr Bezeichnungen dafür.

3. Welche Bildstile gibt es?

Oft bietet eine Kamera 6 oder mehr Bildstile zur Auswahl an.

In diesen sind verschiedene Einstellungen z.B. zur Schärfe, Helligkeit, Kontrast, Farbsättigung und Farbton hinterlegt.

Was bei Nikon „Standard“ heißt ist sicher etwas anders, als „Standard“ in einer Canon und selbst innerhalb eines Kameraherstellers kommen bei neueren Modellen auch neue Parameter innerhalb eines Stils dazu.

Es lohnt sich eine Bilderserie mit deiner Kamera und den verschiedenen Bildstilen zu machen, da es keine allgemeingültigen Bildstile gibt.

Hier die grundlegenden Bildstile an der Nikon Z6

  • Automatisch– eher die schlechteste Wahl, da du nicht weißt wie die Kamera dein Motiv analysiert
  • Standard – bei Nikon und Canon ausgewogener als Automatik, aber “Standard” bei Sony entspricht dem Automatik bei Nikon, überlässt also der Kamera die Szene zu bewerten
  • Neutral – nur dezente Optimierung, dadurch evtl. etwas flau, aber Raum für Bildbearbeitung
  • Brillant (Lebhaft) – satte Farben, sportliche Scharfzeichnung, kaum Raum für Bildbearbeitung
  • Monochrom – bietet jede Kamera und simuliert Schwarzweißfotografie
  • Porträt – bietet jede Kamera, optimiert auf zarte Hauttöne (eher geringere Kontraste, Farbsättigung und Schärfe)
  • Landschaft – klares Himmelblau, sattes grün, mehr Schärfe
  • Ausgewogen (Natürlich) – Minimum an Bildoptimierung

4. Besonderer Bildstil "Monochrom"

Besonders offensichtlich ist der Unterschied, wenn du „Monochrom“ für den Bildstil wählst.

Dann zeigt dir das Display deiner Kamera ein Schwarzweiß-Bild, obwohl die Kamera ein farbiges RAW Format abspeichert.

Speicherst du allerdings deine Bilder nur im JPEG, gehen jetzt alle Farbinformationen verloren und du siehst später nur ein Schwarzweiß-Bild.

Du kannst diese Einstellung aber super nutzen, um schwarz-weiß Sehen zu lernen.

Bildstol einstellung "monochrom" zeigt den Leuchtturm im JPEG Bild in schwarzweiß.

Da es sich auch mit modernen Digitalkameras lohnt Schwarz-weiß-Bilder zu machen, gibt es bei mir einen Intensiv Fotokurs Schwarzweißfotografie. Der startet am 2.11.2023.

Hier erfährst du nicht nur, was du beim Fotografieren von Schwarz-weiß-Bildern beachten solltest, sondern auch wie du deine RAW Formate in Lightroom am besten in schwarz-weiß umwandelst.

3. Was sind meine Einstellungen und was empfehle ich dir?

Meine Einstellungen

Ich speichere RAW und JPEG ab und nutze meist den “Standard” Bildstil in meiner Canon 600D und Nikon Z6. Damit habe ich nicht zu knallige Farben und Kontraste in meinem Displaybild bei der Bildkontrolle.

Wenn ich allerdings schwarzweiß fotografieren möchte, dann stelle ich den Bildstil auf „Monochrom“ und erhalte nachher ein JPEG in schwarzweiß und ein RAW mit allen Farbinformationen.

Mit den neuen Lightroom Versionen kann ich mir die verschiedenen Bildstile auf meine RAW Datei anschauen und z.B. als Ausgangspunkt für meine Bildbearbeitung wählen.

Bildstil festlegen Screenshot des Nikon Z6 displays zum zeigen, wie es geht

Meine Empfehlung

Bildstil Dramatisch in der Nikon Z6

Wenn du im RAW Format fotografierst (und deine Bilder bearbeitest), kannst du einen Bildstil einstellen, der generell am besten zu deinem Endergebnis passt. Damit hast du dein fertiges Bild auf dem Display quasi schon vor Augen, musst aber auch nicht ständig den Bildstil ändern.

Speicherst du deine Bilder in JPEG ab, rate ich dir zu einem Bildstil mit weniger Kontrast, Farbsättigung und Scharfzeichnung z.B. “Neutral” oder “Porträt”. Damit hast du in der Bildbearbeitung mehr Möglichkeiten.

Wenn du allerdings keine Bildbearbeitung machst und auf diese Möglichkeit dein Bild zu verbessern verzichtest, wählst du natürlich den Bildstil, der deinen Vorstellungen am besten entspricht.

Das heißt auch, den Bildstil je nach Motiv anzupassen. Bei modernen Kameras hast du oft noch kreative Bildstile, die du dann wie Filter in deinem Handy benutzt.

Viel Spaß beim bewussten Nutzen der Bildstile in deiner Kamera.

Hast du Fragen oder willst deine Erfahrungen mit uns teilen, dann schreib sie gerne hier drunter. 

Mach dir dein eigenes Bild!

Die Kate

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7 Kommentare zu „Kameraeinstellungen: Der Bildstil“

  1. Hallo Kate,
    die Bildstile sind schon eine echte Bereicherung beim fotografieren.
    Ich nutze mittlerweile mit meiner Lumix G9 die Bildstile und auch das fine tuning innerhalb des Bildstils wie Kontrast,Sättigung,Schärfe und Rauchminderung (die man besser aber nicht nutzen sollte ) . Die Benutzung wird ja nicht so oft erwähnt von daher finde ich es gut das Du sie ansprichst.

    Viele Grüße
    Klaus

    PS: wenn Panasonic Lumix Nutzer interesiert sind, ich habe eine kleine Übersicht der Bildstile in englisch/deutsch erstellt, die kann ich zur Verfügung stellen .

    1. Hallo Klaus,

      da hast du dich ja ausführlich mit den Bildstilen und dem Finetuning beschäftigt. Was nutzt du denn am meisten? Danke für das Angebot für die Panasonic Lumix Nutzer.

      Die Kate

      1. Hallo Kate,
        ich nutze die meiste Zeit den Bildstil natürlich und passe dann im Finetuning den Kontrast an da der Bildstil von hause aus kontrastärmer ist .. Gesehen hatte ich das in einem Panasonic Workshop. Dort wurde jeder Bildstil gezeigt und erklärt. Vor allem wenn man manuell fotografiert ist es einmal eine Einstellung vor Ort und behält die Einstellung bis sich die Lichtverhältnisse ändern. Vorher hatte ich als Einstellung Szenerie gewählt da wusste ich aber nicht wie die Bildstile funktionieren.
        Das ganze möchte ich dann auch noch in den monochrom Einstellungen ausprobieren.
        VG Klaus

  2. Jan-Aurel Debusmann

    Hallo Kate,
    danke für den Artikel und Deine Arbeit!
    Nur so als kleine Info nebenbei: Ich besitze die neue Sony A6700 und “Standard” entspricht nicht irgendeiner “Automatik-Einstellung bei Nikon” (s.o.), sondern ist die JPEG-Grundeinstellung in den Kreativ-Programmen. Das ist speziell in der neuen JPEG-Engine der Sony´s ab der Alpha 7 IV die Einstellung, die – wie bei Fujifilm Provia – für die allermeisten Fotosituationen passt (falls man nur in JPEG fotografieren will). Die neue JPEG-Engine von Sony ist deutlich besser als früher, insbesondere was Hauttöne angeht.
    Ich tune sie natürlich noch umfangreich, je nach Aufnahmesituation. Man kann inzwischen neben den üblichen Einstellungen wie Kontrast, Spitzlichter, Schatten, Sättigung und Schärfe auch Verblassen und Klarheit einstellen. Und das in jedem Kreativ-Look. Eine feine Sache.
    Mit bestem Gruß aus Freiburg im Breisgau,
    Jan-Aurel Debusmann

    1. Hallo Jan-Aurel,
      danke für deine ausführliche Info zur Sony Bildstil Welt. Ich bin sicher, dass der eine oder andere Leser davon profitiert.

      Es ist schon faszinierend wie schnell sich da die Technik weiter entwickelt. Da ich ja in RAW fotografiere, nutze ich die meisten Feineinstellungen, die es auch an meiner Nikon Z6 gibt, nicht und passe den Stil in der Bildoptimierung nachträglich an.

      Was ich oft nutze ist die Monochrome Einstellung, da mir das beim Fotografieren schon sehr viel klarer zeigt, worauf ich bei der Bildkomposition noch achten muss.

      Viele Grüße
      Die Kate

  3. Danke für die Vorstellung dieser Einstellungsmöglichkeiten. Die meisten Fotografen nutzen sie, denke ich, derzeit kaum, sondern setzen es in der Nachbearbeitung um. Sich die Einstellungen vorher zu überlegen, erweitert die fotografischen Fähigkeiten extrem. Danke Dir! Anja

    1. Danke Anja für deinen Kommentar. Gerade beim Bildstil Schwarzweiß (SW) oder Monochrom hilft es gewaltig, das Motiv schon bei der Bildkomposition in SW zu sehen. Die Kate

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