Bildgestaltung – Dein Motiv einrahmen

Dein Bildmotiv in einem natürlichen Rahmen

Hier geht es nicht darum wie du dein Bild in den passenden Rahmen bekommst. Vielmehr darum, wie du dein Motiv einrahmen und dadurch ganz toll zur Geltung bringst, indem du die natürliche Umgebung dafür nutzt.

Manchmal gibt es in der Landschaftsfotografie um ein Motiv herum soviel Ablenkendes oder Störendes, dass es sich lohnt, nach einem natürlichen Rahmen Ausschau zu halten.

Dadurch wird die Aufmerksamkeit direkt auf das Hauptmotiv gelenkt und es quasi in einen schönen Rahmen eingebettet. Unschöne Bauzäune, Müllhalden oder auch langweilige Wiese werden hinter dem Rahmen versteckt.

Manchmal macht der Rahmen jedoch das Bild an sich interessanter, da nicht einfach nur ein Baum auf der Wiese fotografiert wurde.

Tanne durch zwei Bäume (nur Stämme mit schöner Rinde und rötlichbraunem Farbton) hindurch fotografiert im Westonbirt Arboretum (England) als Beispiel für eine Bildgestaltung - Motiv einrahmen

Motiv einrahmen mit Architektur

Clevedon Pier in Südwestengland

Hier in Clevedon am Pier kam mir das schmiedeeiserne  Geländer gerade recht, um den Kopf des Piers mit dem Gebäude hervorzuheben. Durch diesen Rahmen unterscheidet sich das Bild deutlich von einem Touristenschnappschuss.

Wenn du mehr über Piers lesen möchtest, dann klicke hier zu meinem blog Artikel: Englische Kultur – Die Engländer und ihre Piers.

Neben Fenster- und Türrahmen eignen sich auch Tunnel, Säulen, Brücken, Geländer, und Torbögen besonders gut zum Einrahmen. 

Die beste Perspektive betont dein Motiv optimal, schließt alles Unwichtige aus und bietet im Idealfall sogar Linien, die auf dein Motiv leiten. Gerade hier ist es wichtig durch ein paar Schritte rechts, links, vor oder zurück zu sehen, was genau verdeckt wird und wo die Linien hin führen.

Kontraste zum Motiv einrahmen nutzen

Farbkontraste

Der Kontrast zwischen den roten Ahornblättern und dem dunklen Grün der Nadelbäume im Titelbild lassen den Ahorn schön das Motiv einrahmen. Das Braun der Baumstämme im Bild oben gibt einen starken Kontrast zum Grün des Hauptmotivs. Aber auch farbige Felsen am Meer bieten durch den Farbkontrast die Möglichkeit als Rahmen zu dienen.

Kontrast in Schärfe und/oder Struktur

Die grobe Struktur der Baumrinde oben, oder des Mauerwerks der Kaiser-Wilhelm-Feste im Bielatal im schönen Elbsandsteingebirge stehen im starken Kontrast zu der Feingliedrigkeit der Bäume in diesen Bildern.

Oft kannst du aber auch einen schönen Kontrast erzeugen, indem du sehr dicht an den einrahmenden Vordergrund heran gehst. Dadurch wird er unscharf, wenn du auf dein weiter entfernt  liegendes Motiv fokussierst. Hierfür eignen sich besonders Blätter, Blüten und Gräser im Vordergrund.

Hier eine garantiert funktionierende Anleitung für scharfe Landschaft und unscharfen Vordergrund:

  • Nimm ein Weitwinkelobjektiv,
  • stell die maximal zulässige Blende ein (Vollformat 22, APS-C 16, MFT 11 und Kompaktkameras 8),
  • stell auf 1,30 m scharf und
  • gehe dichter als 50 cm an deinen Vordergrund heran.
Blick von der Kaiser-Wilhelm_Feste ins schöne Bielatal, Sächsische Schweiz

Hell / Dunkel Kontrast

Holywell Strand mit Blick auf die Gull Rocks in Cornwall

Hier war ich mal wieder an der schönen Küste von Cornwall, wollte aber keins dieser klassischen Bilder von Sand, Sonne und Meer machen. In Holywell sind es die Gull Rocks, die direkt vor deiner Nase im Meer liegen.

Als mir die kleine Höhle auffiel, hatte ich meinen Rahmen für das Inselmotiv gefunden. Die beste Form dafür zu finden war Spaß und ich hab natürlich mehr als ein Foto gemacht.

Bart Simpson als Silhouette quasi von der Insel träumend, fand ich am besten.

So ein dunkler Rahmen lenkt die Aufmerksamkeit besonders gut auf das helle Motiv. Deshalb ist eine Vignette in der Bildbearbeitung auch so beliebt. Sie dunkelt ja schließlich die Ränder, die das Motiv einrahmen ab.

Natürliche Begrenzung bei Spiegelungen ausnutzen

Manchmal, aber nicht immer, ergeben sich bei Spiegelung ganz natürliche Ränder. Das kann die Begrenzung einer Pfütze sein, oder eines Fensters oder Außenspiegels eines Autos. Dir fällt bestimmt noch mehr ein.

Natürlich kannst du mit so einem Rahmen nur einen Ausschnitt der Landschaft zeigen, aber auf einem Waldweg kann ein Spiegelbild in einer Pfütze das typische Zusammenspiel der Bäume und Büsche drumherum zeigen, ohne überladen und chaotisch zu wirken. 

Je tiefer die Pfütze, desto klarer und kontrastreicher wird dein  Foto. Fokussiere immer auf die Spiegelung, denn hier ist es ja gerade von Vorteil, wenn alles außerhalb deines Rahmens ein wenig unscharf ist. Mit der Blende bestimmst du wie unscharf die Umgebung wird. Blende weit auf = sehr unscharf, Blende weiter zu = schärfer. Probiere aus, was für dein Motiv am besten wirkt.

Radisson Blu Hotel, Bristol

Ich wünsche dir ganz viel Spaß wenn du das nächste Mal ausprobierst dein Motiv einzurahmen. Viele tolle Fotos! Wenn du Fragen oder Anregungen hast, schreib sie mir unten in die Kommentare.

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Die Kate

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4 Kommentare zu „Bildgestaltung – Dein Motiv einrahmen“

  1. Hallo Kate,
    ein toller Fototipp. Auch wenn man selbst schon damit gespielt hat sind solche Tipps eine Auffrischung für eigene Ideen. Gerade für Landschaftsfotografie. Die Aufnahme mit dem Zaun hat mir sehr gut gefallen auf so eine Idee bin ich bisher nicht gekommen.
    Vielen Dank und bleib gesund.
    Klaus
    PS: Auch die 15 Tipps für bessere Landschaftsfotos fand ich sehr gut!

    1. Hallo Klaus,
      danke für das Lob und schön, dass auch noch eine neue Idee für dich dabei war. Jetzt geht es ans Umsetzen. Viel Erfolg dabei!

      Die Kate

  2. Hallo Kate,
    super tolle Tipps… immer wieder interessant, darauf aufmerksam gemacht zu werden – auch wenn man es wissen könnte…. Ganz lieben Dank !
    Herzliche Grüße von Brigitte

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